Holzwickede – Rathaus Holzwickede

28. Fortsetzung

02.09.2025

 

Mit dem einsetzenden „Wirtschaftswunder“  nach der Währungsreform  verkraftet die Gemeinde Holzwickede  langsam  den Verlust mit jeweils ca. 1000 Arbeitsplätzen  von der Zeche Caroline und dem Bahnhofsknotenpunkt  mit seinem Umladebetrieb.

Der Bürgerschützenverein feierte 1955 sein 90jähriges Jubiläum und hatte mit Konrad Schmulbach - dem langjährigen Verwalter des Schulzenhofes im Besitz der VEW - einen unermüdlichen Vorsitzenden und es gelang ihm ab dem Jahr 1951 das jährliche Schützenfest  mit seinen lokalen Kompanien  erfolgreich zu etablieren und zum traditionsreichen  Fest der Gesamtbevölkerung in Holzwickede zu gestalten. Verbunden mit der historischen Beziehung der Bürgerschützenvereine und der Gründung im Jahr 1865  in Holzwickede  wurde mit der Totenehrung, dem Fackelzug und Zapfenstreich  ein  beachtenswerter Rahmen geschaffen mit der ergänzenden Festzeltveranstaltung und dem Vogelschießen und  Schreinermeister Gössmann ist seither  langjährig für den Entwurf und Herrichtung des Adlers  zuständig.

Mit der Örtlichkeit der Festveranstaltung vor und auf dem Gutsgelände  Dudenroth und der Totenfeier auf dem Marktplatz ergeben sich wichtige Beziehungspunkte zur weiteren Gemeindeentwicklung durch   die Rathausbeschlüsse  im  Gemeinderat.

1955 feierte der Bürger-Schützen-Verein sein 90jähriges Jubiläum und dazu  die beiden folgenden Bilder zur Totengedenkfeier vor dem Denkmal auf dem Rathausplatz.

 

Pastor Siegfried Weissinger  hält  auf dem folgenden Bild die Ansprache zum Totengedenken vor dem Denkmal auf dem Rathausplatz  im Rahmen der Feierlichkeiten zum Schützenfest,  daneben  rechts Schützenoberst  Konrad Schmulbach.

 

Im Jahr 1955 gelingt auch  dem Gemeinderat  ein Grundstückstausch mit den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen VEW zur westlichen Erweiterung der Schwimmbadanlage Schöne Flöte  und damit die anliegende Vergrößerung der Liegeplatzfläche. Auch in der  Entstehungsphase des Schwimmbades  in den 1930er Jahren war  ebenso wie im Jahr 1955 stets Konrad Schmulbach  in die Verhandlungen  mit  einbezogen, denn das Gelände gehörte zwar der VEW, war aber zugehöriges  Gebiet des Schulzenhofes, den die VEW im Jahr  1913 erworben hatte. Folgend Kopie Amt Unna-Kamen  zum Grundstückstausch 20. Mai 1954

 

Schulzenhof – hier noch als „Elektrohof der VEW“ -  vielen Holzwickedern bekannt

 

Die Gemeinde entwickelte sich auch weiter in der Zahl der Einwohner und  Neubauten  für die Post und Feuerwehr  wurden unmittelbar  am Marktplatz und dem Rathaus realisiert.

Die Räumlichkeiten der Notpoststelle Holzwickede im Haus Hohagen auf der Bahnhofstraße waren sehr beengt und bei steigender Einwohnerzahl  wurde endlich ein Neubau am Rathausplatz  beschlossen und Baubeginn war im Jahr 1955 und dazu das folgende Foto aus der Rohbauphase und am 24.4.1956 wurde der Einzug in das neue Postgebäude vollzogen zur Freude der Mitarbeiter und auch der Kunden und war großzügig  mit drei Post- und einem Paketschalter.

 

und  gegenüber das neue Feuerwehrgebäude

 

dazu noch einmal zur Orientierung eine  Übersicht mittels Luftbildaufnahme

 

rechts neben dem Rathaus das Gebäude der Feuerwehr (oben aber schon nach Einzug der Wasserversorgung im Jahr 1987)  rechts darunter das Postgebäude

Aus dem Jahr 1959 ist noch erwähnenswert  die Fertigstellung des Emscherstadions im Mai des Jahres in der damaligen Oststraße der heutigen Jahnstraße. Hier hatte die britische Besatzungsmacht mit schwerem Gerät hilfreich mitgeholfen (die volle eigenständige Souveränität erhielt die Bundesrepublik  Deutschland erst im Jahr 1990 im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung. Ob die Souveränität bezüglich Atomwaffenlagerung und Einsatzabruf  aktuell  gilt, ist vermutlich aber fraglich).

 

Das folgende Ensemble zeigt links oben ein Spiel im Emscherstadion des HSV – Holzwickeder Sport Verein (im Jahr 1955  vereinigt mit TuS „Blau-Weiß“   dem zweiten Verein im Norden der  Gemeinde).  In der Saison 1976 wurde der HSV „Deutscher Fußball-Amateurmeister“  und dazu eine Fotokarte der siegreichen Mannschaft mit Originalautogrammen und nun in der Jahnstraße nach Bildung der Großgemeinde (siehe auch Oststraße in Hengsen). Im Jahr 2007 erhielt die Fa. Montanhydraulik zudem als direkter nördlicher Nachbar das Namensrecht Montanhydraulik-Stadion. Die bunte Ansichtskarte lässt im Hintergrund  die Firma erkennen.

 

Erwähnenswert ab dem Jahr 1960/61 ist  die Renovierungsplanung des Freibades Schöne Flöte.  Dazu eine Kopie der Rathaussitzung vom 30.8.1961. Es finden sich umfangreiche Unterlagen dazu und ein eigener Menüpunkt Schöne Flöte wäre einmal sinnvoll. An dieser Stelle nur der Hinweis auf  den Architekten Rehage aus Bad Rothenfelde mit seiner Begutachtung der umfangreichen und sanierungsbedürftigen Freibadprobleme (Kriegsschäden, neue Anforderungen an  das Filtersystem usw.)

 

und  seinen  umfangreichen Neuplanungen der Wasserbecken

 

Der  Kostenumfang von fast 1.000.000 DM rief natürlich auch eine ablehnende Leserschrift  im Hellweger Anzeiger hervor, die von Bürgermeister Heller  mit Argumenten zur absolut notwendigen  Renovierung beantwortet wurde. Der  Umbau zog sich dann bis zum Jahr 1964 hin.

Im Jahr 1961 wird die Autobahn A1 mit den letzten abgeschlossenen  Teilstücken eröffnet und trennt nun die Ortsteile Opherdicke und Hengsen  von der Gemeinde Holzwickede

Zurück zum  Marktplatz mit seinem  Lehmboden bis zum Jahr 1962 und dies war auch gleichzeitig der  Zeitpunkt zur Erweiterung und Neugestaltung des  Emscherparkgeländes

dazu zunächst  ein Bild  vom Rathausplatz mit Lehmboden

 

Damit waren die Tage des Denkmals auf dem Marktplatz  am 30. April 1962  nach 50 Jahren abgelaufen und  folgend Szenen vom Denkmalabbruch vor dem Rathaus in Holzwickede

 

Fortsetzung folgt