Holzwickede Post
Holzwickede -Post
3. Fortsetzung
03.01.2024
Holzwickede mit z.Zt. ca. 17500 Einwohnern liegt eingequetscht südwestlich im Autobahnkreuz Dortmund-Unna und damit den Autobahnen A1 und dem Übergang Autobahn A40 zur A44 Richtung Kassel. Parallel zur Strecke A40 und A44 verläuft die Bundesstraße B1 die alte Reichsstraße 1. Die A40 Richtung Dortmund wird nebenbei bemerkt aktuell über geplant 8 Jahre 6spurig für viel Geld und stetiger Verkehrsstörung und Unfälle bis zur Todesfolge ausgebaut, damit die Fahrer vor Dortmund schneller im Stau stehen. Die im Bergbau erfahrene Stadt Dortmund hat es in 50 Jahren nicht geschafft, den Verkehrsfluss z.B. durch einen Tunnelbau zu entlasten. So stehen weiterhin 3 Ampelanlagen auf dem Weg der B1 (A40 im Dortmunder Bereich) sprichwörtlich dem Durchgangsverkehr „im Weg“ und sprechen Hohn für den obigen Begriff „Ruhrschnellweg“. Schon hier auch der Hinweis auf den Regionalflughafen Dortmund direkt an der B1 gelegen im nördlichen Randgebiet der Gemeinde Holzwickede.
Dazu noch eine Topografie in detaillierter Ausführung (2010)
Dazu kommt verkehrsmäßig noch direkt nördlich an der B1 der Flughafen Dortmund (oben Dortmund Airport) teils noch auf ehemaligem Gebiet der Gemeinde Holzwickede gelegen. Jedoch sind die Grasbahnverhältnisse aus dem Jahr 1960 überwunden. Airport Dortmund ist mittlerweile der achtgrößte Flughafen Deutschlands geworden mit jährlich 25.000 Starts und Landungen und 1,6 Millionen Fluggästen (An- und Abflug gezählt, vermutlich schon überholt). Auf dem unteren Bild noch die alte Pappelallee der B1 und nach rechts die Autobahn A40/44 und angrenzend an Holzwickede. Vom Flughafen Dortmund ins Zentrum Dortmund sind ca.12km zu bewältigen und mir persönlich „versperrt“ nur eine einzige Ampel den Weg zum Terminal. Wenn Sie also einen „verkehrsberuhigten Wohnort“ suchen, denken Sie an Holzwickede, dem einzigen Ort zentral in Deutschland wo die Autobahn A1 die Bundesstraße B1 kreuzt.
Die „Vororte von Holzwickede“ sind also unmittelbar benachbart Dortmund (es gibt zwei Straßenzüge mit einer Seite Dortmund und der anderen Seite Holzwickede zugehörig), Schwerte und die Kreisstadt für Holzwickede mit Unna.
Nach der allgemeinen Einführung zum Postwesen und Vorstellung der Thurn und Taxis Post, der kurzen Phase der bergischen Post und der preußischen Post möchte ich folgend die weitere lokale Postentwicklung in Holzwickede vorstellen.
Das Adelshaus Romberg ist in diesem Zusammenhang weiterhin interessant für unsere Region. Hier wurde in der napoleonischen Zeit (Königreich Westphalen vom siegreichen Kaiser Napoleon Bonaparte von 1807 bis 1813 und mit seinem Bruder Jerome Bonaparte als König etabliert) der Baron zu Romberg (Gisbert I.) zu Brünninghausen Exzellenz des Königs von Preussen nun Präfekt des Ruhrdepartements.
Jerome Napoleon Roi de Westphalie, Prince Francais
aus Schrift 1913 Landesverein im Herzogtum Braunschweig
Dazu zwei Briefbelege, taxiert und mit eingeführten französischen Departementstempel versehen. Unter Napoleon wurden u.a. auch im Postwesen etliche Reformierungen z.B. Stempel eingeführt. Einmal aus CLEVES (frz. Rhein) und Rayonnummer IO3 und einmal nur Rayonnummer C.F.3.R (da nur Rayonstempel hier wohl nur als Grenzpostamtsstempel).
Im dritten Briefbeispiel ein Beleg aus UNNA ferner noch Hinweis auf P oder PP
als Bezahlvermerke und übliche Taxvermerke.
Dazu auch ein kurzer Blick auf Holzwickede in der napoleonischen Zeit. „Unser Schloss“ Opherdicke fiel testamentarisch 1793 vom Burgmann zu Kamen und Wambel an den Neffen Kaspar Freiherr von Lilien, der aus der Werler Erbsälzerfamilie stammte. Dazu ein passendes Ensemble.
In der napoleonischen Zeit wurden Holzwickede (mit Ortsteilen Natorp, Dudenroth, Rausingen), Hengsen, Opherdicke, Sölderholz, Sölde, Kurl, Wickede, Asseln, Berghofen verwaltungsmäßig neu zusammen gefasst. Dabei fielen die Orte Holzwickede, Hengsen und Opherdicke aus dem Amt Unna heraus und kamen mit den oben genannten Ortschaften zum Amt Aplerbeck und hier wurde oben angeführter Kaspar Freiherr von Lilien auf Schloss Opherdicke Maire = Bürgermeister.
Der Briefinhalt datiert aus dem Jahr 1812 und geht als Eilbrief der schnellsten Anforderung (citissime!) an den Bürgermeister von Aplerbeck mit Sitz zu Opherdicke! Quelle: Brief aus dem ADELSARCHIV des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Es liegt in diesem Fall eine digitalisierte Form aus dem Kreisarchiv Unna vor und belegt oben eine besondere Historie.
Ein weiterer vorphilatelistischer Beleg kann ebenfalls zu Opherdicke dokumentiert werden. Der Briefbeleg aus Aplerbeck ging an den Pfarrer im Kirchspiel Opherdicke Schamoni und war hier tätig in der St. Stephanus Kirche von 1833 bis 1847
übrigens Zustellung über Postexpedition Unna
Fortsetzung folgt