Holzwickede – Post
13. Fortsetzung
07.03.2024
Im mittleren der 3 Häuser an der Schwerter Straße war wohl die Poststelle Hengserheide eingerichtet. Material und nähere Details sind sehr selten zu finden und bei ergänzenden wünschenswerten oder auch korrigierenden Hinweisen aus dem Kreis der Homepagebesucher würde ich diese gerne unter Quellenhinweis einfügen und dies gilt durchaus auch für die Landpoststelle Hengsen
Zumindest folgt ein Beleg aus dem Jahr 1933 auf einer Sonderbildpostkarte zu Martin Luther. Der Poststempel Fröndenberg Land (Ruhr) datiert vom 5.11.1933 und die Postkarte wurde an der Poststelle Hengserheide im Postkurs über Fröndenberg (Ruhr) aufgegeben.
Die Landpoststelle und später das Zweigpostamt Holzwickede in Hengsen
hatte von 1929 bis zu ihrem Ende im Jahr 1993 wechselhafte Standorte.
Die erste Etablierung erfolgte im Gasthof Friedrich Gödecke, Dorfstr. 22 (später Umfirmierung in Schwerter Straße 1) im Jahr 1929 im Postkurs Fröndenberg (Ruhr). Gasthöfe waren stets erste Wahl für die frühen Postagenturen, waren sie doch häufig ein bekannter und beliebter Anlaufpunkt und die Wirtsleute waren Publikumsverkehr gewohnt. Friedrich Gödecke hatte Haus mit Gastwirtschaft im Jahr 1908 erworben (Vorbesitzer und Erbauer Flunkert) und die bisherige zusätzlich betriebene Bäckerei im Erdgeschoss wurde wechselnd verpachtet mit Textilien, Kurzwaren, Zeitschriften und Schulbedarf und der eingeschossige Küchenanbau war an der Westseite des Gebäudes. Folgend Blick auf Gasthof Gödecke (ca. 1935 Zur Bergeshöh und ab 1938 wieder Gastwirtschaft Gödecke) und links Beginn Schwerter Straße und rechts anfangs Dorfstraße später Sölderstraße und heute Lichtendorferstraße mit Blick links auf Hof Oberhoff (später Rothenpieler dann im Neubau Hemmeke und hier dann letzte Postamtsstelle in Hengsen), dann Hof Flunkert und angedeutet Doppelhaus Dahmen u. Wäller (später Himpe) dahinter wäre dann Hof Fiene und aktuell hier Eickel (hoffentlich richtige Reihenfolge). Rechts die Linde und die zwei Häuser dahinter und nicht abgebildet (Griese und Branscheid) mussten dem eingerichteten Straßenkreisel (1971/72) weichen.
Im Gasthaus Gödecke wurde zugänglich auf einem Tisch im Küchenanbau die Poststelle eingerichtet mit Poststempel, Kasse und mit dem zunächst einzigem Telefon in Hengsen und mit Ida Gödecke als Poststellenleiterin für 14 Jahre.
Zunächst belegt eine Fotoansichtskarte (Denkmal der Treue 130. Regiment Metz) mit Datum vom 4.12.1937 den Landpoststempel Hengsen über Fröndenberg (Ruhr)
Das Briefchen vom 26.12.1937 zur Vermählung in Ardey belegt den geänderten Landpostkurs Hengsen über Schwerte (Ruhr) seit dem Jahr 1937.
Der Posttisch im Küchenbereich der Gaststätte bei Gödecke wurde wohl im Jahr 1943 zur Vermittlungsstelle von der Wehrmacht umfunktioniert und in Beschlag genommen und für ihren eingerichteten Truppenübungsplatz genutzt (heute Landschaftsschutzgebiet vom Haarstrang bis zur Ruhr).
Aus diesem Grund war die Poststelle gezwungen ein neues Quartier zu finden und dies übernahm Dietrich (Ditz) Dahmen in der Sölderstraße 8 heute Lichtendorfer Straße. Rechts Doppelhaus Himpe und Richtung Kreisel dann Dahmen dahinter. Dietrich Dahmen übernahm die Poststelle ca. bis zum Jahr 1948 (evtl. Korrekturhinweise erwünscht).
Zur Vollständigkeit zumindest noch ein kurzer und nicht vollständiger Blick auf die Gastwirtschaft Gödecke mit wechselvoller Geschichte. Später Inhaber Friedrich Wilhelm Flunkert und nun Gaststätte Sängerklause (Hengsen über Schwerte Telefon Langschede 123), dann noch Inhaberin Karin Knuf nun Altes Gasthaus Hengsen (4755 Holzwickede, Schwerterstraße 1 Telefon nun Holzwickede 12418).
Es folgten teils Leerstände ab 1997 itm-4-you immobilien, rasch gefolgt von einem Versicherungsunternehmen und Finanzdienstleister und aktuell chinesische Massagepraxis.
Die weitere Schilderung zum Verlauf der Poststellen in Opherdicke und Hengsen erfolgt später und in etwa chronologisch eingeschoben und so geht es an dieser Stelle zunächst erst einmal zurück nach Holzwickede.
Zurück zum Postamt Holzwickede und dazu noch einmal der Hinweis auf den Übergang im Jahr 1902 von REICHSPOST zu DEUTSCHES REICH und dazu zwei Postkarten jeweils 5 Pfennige gestempelt Holzwickede mit Zweikreisgitterstempel
Ausgabe KRONE Datum 15.09.1899
Ausgabe GERMANIA Datum 14.06.1904
Fortsetzung folgt.