Holzwickede – Post 20. Fortsetzung
25.04.2024
Die Räumlichkeiten der Poststelle Holzwickede im Haus Hohagen auf der Bahnhofstraße waren sehr beengt und bei steigender Einwohnerzahl wurde endlich ein Neubau am Rathausplatz beschlossen und Baubeginn war im Jahr 1955 und dazu das folgende Foto aus der Rohbauphase und am 24.4.1956 wurde der Einzug in das neue Postgebäude vollzogen zur Freude der Mitarbeiter und auch der Kunden und war großzügig mit drei Post- und einem Paketschalter.
Dazu zwei Belege mit Jan.1956 & Okt. 1957 zur Dokumentation von alter und neuer Poststelle
und beide mit neuem Poststempel mit dem Kennbuchstaben b
Zu dieser Zeit halbwegs chronologisch ein Blick auf die Landpoststellen auf dem Haarstrang.
Nachfolgend ein Telegramm – wenn auch mit trauriger Nachricht - nach Dortmund aufgegeben in der Landpoststelle Hengserheide am 17.8. 1959 und freundlicherweise eine Kopie von Wilhelm Hochgräber
Auf die wechselhaften Standorte der Landpoststellen auf dem Hararstrang wurde schon einmal verwiesen, dabei ist auch ein Blick auf den Gasthof zum weißen Schimmel zu werfen. Sind Schimmel nicht immer weiß gleich welcher Rasse? Die Fotoansichtskarte ist unbeschrieben und ohne einen Poststempel und lässt sich dennoch mit dem Jahr 1935 relativ sicher datieren. Es handelte sich um einen Neubau vermutlich aus dem Jahr 1934 durch Wilhelm Becker im Eck der Unnaer- und Schwerterstraße nach Brandzerstörung des Altbaus der etwas weiter östlich lag. Betreiber war aber wohl Sohn Edmund Becker. Die Karte kann nicht später als 1937 erstellt worden sein, da die Landpoststelle noch mit Post Fröndenberg Land angegeben wird. Zudem könnte das Auto auf der Schwerterstraße sehr gut ein Opel P4 aus dem Jahr 1935 sein.
Im Jahr 1955 übernahm später das Ehepaar Pothmann vom vorherigen Pächter Alfred Redix die Gaststätte und Frau Pothmann wurde Posthalterin der Landpoststelle nun bis zum Jahr 1963 (65?) in Hengsen. Es wurde ein kleiner Postschalter neben der Küche etabliert und Frau Pothmann war auch diese ca. 10 Jahre Zustellerin für Hengsen neben den noch existierenden Landpoststellen in Opherdicke und Hengserheide und erlebte noch die Einführung der 4stelligen Postleitzahlen im Jahr 1961.
Das Gasthaus in Hengsen hatte übrigens später wechselhafte Besitzer und Pächter und hier sind u.a. nur kurz einige Namen anzuführen: Marlies Wennemer, Ehepaar Jorzik, Eckard Paul, der indische Pächter Thind, Melanie Brögelmann (Helenstube) und aktuell nun als Kreiseleck mit Rolf Mündnich. Hier einmal an dieser Stelle der Verweis auf das höchst interessante Buch des Historischen Vereins Holzwickede „Der schönste Platz---„ zu den Kneipen und Gaststätten in Holzwickede, Opherdicke und Hengsen.
In diese Zeit von Frau Pothmann fällt nun – wie oben erwähnt - im Jahr 1961 die Einführung der 4stelligen Postleitzahlen und Holzwickede erhielt die Postleitzahl 4757 und die Landpoststellen auf dem Haarstrang erhielten die Postleitzahl 5841, denn sie waren noch bis zum Jahr 1968 dem Postleitamt Schwerte unterstellt ! Erst mit Bildung der Großgemeinde Holzwickede im Jahr 1968 aus Holzwickede, Opherdicke und Hengsen wurde für Holzwickede und Hengsen die Postleitzahl 4755 verbindlich und die Landpoststellen Opherdicke und Hengserheide wurden aufgelöst. Die Poststelle Hengsen war zu diesem Zeitpunkt aber im Haus Hemmeke (1968 bis 1993) auf der Lichtendorferstraße und wurde also aus dem Postkurs Schwerte entlassen aber verwaltungsmäßig dem Postamt Holzwickede unterstellt !
Aus der Zeit der PLZ 5841 kann ich nun zwei Postkarten vorstellen, die freundlicherweise ebenfalls von Wilhelm Hochgräber zur Verfügung gestellt werden konnten, denn Hengsen war nun einmal sein Wohnort. Beide Poststempel nicht ideal abgeschlagen aber in der Kombination eindeutig die Postleitzahl 5841 und der Postamtstempel Hengsen zu erkennen.
Zurück zum neuen Postamt am Marktplatz in Holzwickede und dazu eine folgende Luftbildaufnahme (danke Copyright Hans Blossay). Im Vordergrund die Rückseite des Postamtes mit dem südlichen Anbau, nach rechts das Gebäude der Wasserversorgung der Gemeinde, daneben das Rathaus und rechts oben der Beginn des Emscherparks und links davon die evangelische Kirche. Südlich der Post das ehemalige Arzthaus gebaut von Dr. Lotz (ca. 1932/34), Nachfolger war Dr. Schüßler, dann Dr. Watermann Senior und folgend sein Junior und schließlich Dr. Pappert vor seinem Umzug in einen Neubau auf dem ehemaligem Postgelände nach „nebenan“.
Aus dem Jahr 1959 und dem neuen Postamt am Markt- und Rathausplatz ein Einschreibbrief mit Datum vom 2.5. 1959.
Nach dem Aufbrauch der Not- Einschreibzettel waren bedruckte R-Zettel-Rollen mit der Postleitzahl 21 b im Kreis für Holzwickede mit Hinweis zum Kreis Unna eingeführt worden. Ca. 1956 kam eine neue R-Zettel – Variante zum Einsatz und nachfolgend einmal die beiden Formen zum Vergleich im Detail.
Fortsetzung folgt