Holzwickede Gewerbe

Fa. Wiederholt 12. Fortsetzung 

29.09.2024

 

In Haltern wurde die Produktion von verbleiten  Isolierrohren auf Kunststoffrohre  spez. für die Elektroindustrie umgerüstet und die zugehörigen Maschinen wurden im Stammwerk Holzwickede selbst entwickelt und angefertigt für die 60 Mitarbeiter in Haltern. Dazu folgend ein Vertrag  Zweigwerk Haltern mit einer Werksvertretung in Süddeutschland vom 1.12.1951

 

Aber Vincenz Wiederholt suchte nach  einer weiteren Firma mit der Abnahmeoption seiner Rohrproduktion in Holzwickede und  in  Steinhude existierte ein   Zweigwerk der Fa. F. und W. Thiele – Eisenmöbel GmbH mit der Fertigung von Metall- und Gartenmöbel schon aus der Vorkriegszeit und stand zum Verkauf.

 

Das Werk in Steinhude  unter dem Firmennamen NISTA  wurde in die V.W.- Gartenschmuck-GmbH Holzwickede eingegliedert und Dr. Jäger war langfristig Geschäftsführer in Steinhude und Haltern. Auch die Werbung wurde kombiniert und dazu folgendes passendes und auch großformatiges Inserat. Die Werbung verbindet den Patentwäschepfahl  mit den Nista – Gartenmöbeln (allein 4 verschiedene Stuhlformen!) und verweist zudem auf  die Gitter und Tore, Pflanzenstäbe und Rosenbögen aus der Gartenschmuckabteilung.

 

Zu den ebenfalls beworbenen Teppichklopfgerüsten eine Anmerkung für die jüngeren Homepagebesucher. Schon der Wäschepfahl ist ja  eigentlich aktuell ein Auslaufmodell im Zeitalter der maschinellen Wäschetrockner. Aber Teppichklopfgerüste sind  wohl gänzlich aus der Mode und Teppichklopfer aus Rohrgeflecht waren nach meiner Erinnerung  in der Regel  bei Anwendung eine recht  staubige Angelegenheit und bedurften absolut  und notwendig der Berücksichtigung der  vorherrschenden Windrichtung.

 

Stolz war  sicherlich die Familie Wiederholt mit der Ausrüstung von Autobahnraststätten mit Nista- Gartenmöbeln  und machte entsprechend  Reklame damit.

 

Aber auch die Brauerei in  Nörten  war Ausflugsziel der Belegschaft im Jahr 1950 und

die Fahrt dorthin erfolgte mit dem „Sambazug“ der Deutschen Bahn.

 

Die gesponserte  Bierversorgung aus Nörten  galt für die Werkskantine in Holzwickede aber auch bei Schützenfesten in Eversberg.

 

Großzügige Messepräsentationen  pflegten den Kundenkontakt und sicherten Neukunden

 

Messestand V.W. Werke  im Jahr 1951/52

Im Jahr 1952 übernahm die benachbarte und florierende  Metallröhrenfabrik Vincenz Wiederholt das Übertagegelände der Zeche Caroline (Stillstellung 1951).  Dazu zunächst ein Überblick über den Ortsteil Rausingen und das Zechengelände befindet sich  bereits im Rückbau.

 

Die Fördertürme sind bereits entfernt, die Bergehalde befindet sich  im Abbau und konnte  zum Autobahnbau der A40/44 unterhalb der Chaussee im Jahr  1963 verkauft werden. V.W. – Werke Vincenz Wiederholt installierte auf dem Zechengelände zumindest vorübergehend hier ein Eisenwerk  zur eigenen Coilverarbeitung. Der Rohstahl der angelieferten Coilrollen war natürlich für die resultierende Rohrqualität  ausschlaggebend.

Der Wasserturm der Zeche wurde von dem Eisenwerk zunächst aber  weiter genutzt.

 

V.W. Eisenwerk "CAROLINE"

Der Wasserturm der Zeche Caroline war 1928 errichtet worden und konnte zu Kühlzwecken auch vom Eisenwerk Wiederholt noch als  Wasserspeicher genutzt  werden. Der Wasserturm  wurde übrigens 1983 gesprengt und abgerissen.  Der Coilrollenstahl wurde erhitzt und dann erfolgte die Spaltung der Bleche in Streifen auf  gewünschten Rohrumfang und  nun Weitertransport ins Hauptwerk  zur  Ringwalzung  und Verschweißung. Zum Stahltransport vom Zechengelände wurde eine Bahngleisstrecke über 1km  zum Rohrwerk  eingerichtet.

Folgend die Lagerung der Coilrollen  V.W. Eisenwerk Caroline GmbH

 

 und ein Blick in die Coilverarbeitung  (Bildquelle leider unbekannt, evtl. bitte melden)

 

 

Geschäftsführer und persönlich haftender Gesellschafter des Eisenwerkes Caroline zusammen mit seiner Frau Helga wurde Dr. Ing. Walter Becker, der Schwiegersohn von Vinzenz Wiederholt.

 

Interessant ist ein Vergleich im Logo der Absenderfreistempel von V.W. Werke Wiederholt und Eisenwerk Caroline der Familie Wiederholt. Im Logo des Eisenwerks sind dezent gezeichnet Schlägel und Eisen im Hintergrund als Reminiszenz an die Zeche Caroline erhalten geblieben und zu erkennen! Entsprechend der Datierung von 1962 noch Postleitzahl 4757 später  4755 und aktuell 59439.

 

Die VW- Gartenschmuck GmbH von Wiederholt wurde auf das Carolinengelände verlegt.

 

Als praktisch einziges  neues  Gebäude auf dem Zechengelände wurde die „blaue Halle“ errichtet.

zur blauen Halle zumindest ein kleiner Ausschnitt mit rotem Pfeil

 

Fortsetzung folgt