Holzwickede – Zeche
13. Fortsetzung
18.07.2023
Der Krieg wurde nun allgegenwärtig, wie dies auch das folgende postalische Ensemble offenbart
Schon einmal wurde der Luftangriff auf Holzwickede mit Datum vom 23.3.1945 vorgestellt mit dem alliierten Ziel der Zerstörung des großen Rangier- und Nachschubbahnhofs und 14 Tage später erreichten die amerikanischen Verbände bereits den Ort. Ein Fall eklatanter Verselbstständigung im Rahmen einer Kriegseskalation. Die alliierten Luftaufnahmen zeigen den „erfolgreichen Angriff“ mit 1000 Bombentrichtern. ca. 50 Toten, zahlreiche zerstörte Häuser, 1000 Waggons standen 7 Tage in Flammen. Bahnhof und Zeche und spez. das „alte Dorf“ in der Einflugschneise wurden schwer getroffen.
Der Angriff galt primär dem Bahnhof aber vorzeitiger Abwurf traf spez. den Ortsteil Altes Dorf. Die Nähe zum Bahnhof war dann natürlich fatal und hier am Beispiel Hermann Göring Str. 1 (heute Nordstraße 1) direkt am nördlichen Ausgang der Unterführung. Bild Gemeindearchiv Holzwickede.
Schon 2 Tage nach dem Angriff wurde Franz Heitkämper wohnhaft Hermann Göring Str.1 (heute und vor 1933 Nordstraße) der Ausweis für Total-Fliegergeschädigte ausgestellt (Quelle Ausweis: Franz Heitkämper). Folgend erneut Bild Gemeindarchiv Holzwickede.
Der Ortskundige sieht im Vordergrund die südliche Einfahrt zur Unterführung. Links und im Bildzentrum die Ruinen der zerstörten Bahnhäuser (große und kleine Feme) und dahinter der Förderturm Schacht I, Zechenschornstein und die Bergehalde. In dieser Bergehalde hatte Gustav Heimplatz einen Luftschutztunnel angelegen lassen und hier suchten Zechenarbeiter und Anwohner Schutz beispielsweise die Frauen aus der Lehrerinnenausbildungsanstalt, die 1943 in dem Gebäude der ehemaligen Präparandenanstalt eingerichtet wurde. Das Gebäude war direkt nördlich der Zeche gelegen und wurde ebenfalls total zerstört und das Gelände erwarb dann später die Fa. V. Wiederholt zur Errichtung eines Wohnhauses.
An dieser Stelle ist zu vermerken, dass Zwangsarbeitern Luftschutzräume verweigert wurden und so durch Bomben ihrer eigenen Waffengattungen tragisch zum Opfer fielen. Dazu ist auch an dieser Stelle in Holzwickede das Russenlager im Bereich Lappenhausen an der Ruhr anzuführen, das chancenlos der Flut nach der zerstörten Sperrmauer der Möhne – Talsperre durch britische Flieger mittels „Rollbombe“ ausgesetzt war.
Eroberung der Hauptstadt Berlin nach 14tägiger Offensive am 2. Mai 1945 durch die russischen Verbände.
Der Krieg endete dann für Deutschland in der totalen Kapitulation mit allen Konsequenzen: Offenbarung für die Weltöffentlichkeit für das schuldhafte willkürliche und unmenschliche Leid vieler Betroffener auf allen Seiten im Kriegsgeschehen und den Konzentrationslagern und für Deutschland und die eigene Bevölkerung noch zusätzlich die Teilung des Landes und Vertreibung aus alten Heimatgebieten.
Aus dem Set der 10 französischen Ansichtskarten zur Unterzeichnung der Kapitulation am 7. Mai 1945 in Reims habe ich obige 3 Ansichten ausgewählt u.a. mit US-General D. EISENHOWER und sowjetischen Generalmajor I. SUSLAPAROFF und unterschreibend für Deutschland Generaloberst A. Jodl.
Das geheime Potsdamer Abkommen bestimmte dann im August 1945 die wesentlichen Grundzüge der Siegermächte für den Umgang mit Deutschland und seine zukünftige Gestaltung.
Fortsetzung folgt